Ulrich Voß

Ulrich Voß (* 8. Juni 1938 in Rostock; † 11. Januar 2024) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Romanautor.

Leben

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Ulrich Voß studierte von 1956 bis 1961 an der Universität Rostock Romanistik und Klassische Philologie, danach bis 1963 in einem Zweitstudium Schauspiel an der Theaterschule Rostock. Er wurde am Volkstheater Rostock engagiert und spielte zahlreiche Rollen auf der Bühne, im Film, Rundfunk und Fernsehen. Seine Synchronstimme lieh er Schauspielern wie Robert Mitchum, Toshirō Mifune, Lee Marvin, Anthony Quinn und Oliver Reed.

Seit 1978 arbeitete Ulrich Voß freiberuflich. Er gastierte oft in Berlin, am Deutschen Theater, am Berliner Ensemble, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und am Theater im Palais. Von 1984 bis 1986 arbeitete Voß als Regisseur beim Rundfunk der DDR. Im Jahr 1986 kam er ins Ensemble der Volksbühne, arbeitete dort mit den Regisseuren Christoph Marthaler und Frank Castorf.[1]

Seit den 1960er-Jahren erhielt Voß zahlreiche Rollen bei der DEFA und beim DDR-Fernsehen, zum Beispiel in Archiv des Todes und Front ohne Gnade. Im Fernsehen spielte er die Figur des Altbundeskanzlers Helmut Kohl in den Produktionen Rubikon und Aus Liebe zu Deutschland, und den Leichenbestatter Claas Peterson in Heiter bis tödlich: Nordisch herb. Im Kino übernahm er 2004 eine Episodenrolle in Alles auf Zucker!. In Lasko – Die Faust Gottes (2009) spielte er den Kardinal Clemenza. Auf der Bühne wirkte Voß zuletzt im Berliner Kriminal Theater.

Zwei Jahrzehnte lang war er zudem Dozent an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch.

Neben seinem Wirken als Schauspieler und Regisseur war Ulrich Voß über Jahrzehnte auch als Autor von Dramatik und Prosa tätig. Im Jahr 2015 erschien sein umfangreicher Gesellschafts-Roman Wolzogen. 2018 wurde der gesellschaftskritische Roman Dass es nicht wahr ist was ich weiß veröffentlicht und 2023 der Kriminalroman Der Tod hat ein liebes Gesicht.

Voß lebte in Hönow. Im Januar 2024 starb er im Alter von 85 Jahren.[2]

Filmografie

Schauspieler

Synchronsprecher

Filme

Serien

Theater

Schauspieler

Regisseur

Hörspiele

  • 1979: Michail Schatrow: Blaue Pferde auf rotem Gras (Bauer) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1979: Alberto Molina: Beerdigung unter Bewachung (Allende) – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Silvia Schulz: Opa Rumpelstilzchen – Regie: Christa Kowalski (Kinderhörspiel/Kurzhörspiel aus der Reihe: Geschichten aus dem Hut – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Karl-Heinz Jakobs: Casanova in Dux (Feldkirchner) – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Walter Püschel: Das Schulschwein – Regie: Maritta Hübner (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Alfred Matusche: An beiden Ufern (Schließer) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Werner Buhss: Hotte, einfach Hotte (Mann/Mitropa) – Regie: Horst Liepach (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Lothar Walsdorf: Hochzeit vorübergehend – Regie: Ingeborg Medschinski (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Günter Eich: Träume – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1982: Peter Hacks: Das Turmverließ – Geschichten Henriette und Onkel Titus (Piel) – Regie: Fritz Göhler (Kinderhörspiel – Litera)
  • 1982: Walentin Rasputin: Matjora (Bogodul) – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1982: Anton Tschechow: Herzchen – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1982: John Brinckman: Der Zweikampf zwischen Fuchs und Igel (Förster) – Regie: Eveline Fuhrmeister (Kinderhörspiel/Kurzhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1983: Hans Christian Andersen: Die Schneekönigin (Rentier) – Regie: Uwe Haacke (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1983: Eva Dessarre: Das Meer kehrt stets zurück – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1983: August Strindberg: Ein Traumspiel (Indra) – Regie: Peter Groeger (Märchen für Erwachsene – Rundfunk der DDR)
  • 1984: Zlatko Seselj: Die Abenteuer der kleinen Magdica (Ein Hengst) – Regie: Albrecht Surkau (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1985: Hans Siebe: Feuersteine (Kronbusch) – Regie: Werner Grunow (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1985: Eugen Eschner: Der Rattenfänger von Hameln – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1986: Stephan Göritz: Das sprechende Bild (Wirt) – Regie: Uwe Haacke (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1986: Georg Büchner: Woyzeck (Hauptmann) – Regie: Joachim Staritz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1987: Selma Lagerlöf: Der Wechselbalg – Regie: Christa Kowalski (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1987: Manfred Müller: Die wunderbare Ziege (Henker) – Regie: Manfred Täubert (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1987: Russisches Volksmärchen: Auf des Hechtes Geheiß (Wankanow) – Regie: Rüdiger Zeige (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1988: Pjotr Jerschow: Gorbunok, das Wunderpferdchen (Wal) – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1989: Astrid Rösel: Picknick mit einem Toten (Richard Harris) – Regie: Detlef Kurzweg (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1990: Lew Lunz: Die Stadt der Gerechtigkeit (Alter Soldat) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – Funkhaus Berlin)
  • 1991: Waldemar Bonsels: Die Biene Maja (Heinz-Christoph, ein Brummer) – Regie: Werner Grunow (Kinderhörspiel – DS Kultur)
  • 1991: Edgar Hilsenrath: Das Märchen vom letzten Gedanken (Wartans Vater Hagob) – Regie: Peter Groeger (Hörspiel – SFB/HR)
  • 1992: Friedrich Gorenstein: Streit um Dostojewski – Regie: Walter Niklaus (Hörspiel – SFB/DS Kultur)
  • 1992: Heinrich Traulsen: König und Besenbinder (Besenbinder) – Regie: Peter Groeger (Kinderhörspiel – DS Kultur)
  • 1996: Karl Kirsch: Arthur – Regie: Albrecht Surkau (Kriminalhörspiel – DLR)
  • 1997: Monika Lätzsch: Matjessaison – Regie: Günter Bommert (Hörspiel – MDR)
  • 2011: Abe Kōbō: Die Frau in den Dünen (Abe) – Bearbeitung und Regie: Kai Grehn (Hörspielbearbeitung – NDR)
  • 2013: E. M. Cioran: Vom Nachteil, geboren zu sein – Regie: Kai Grehn (Hörspiel – SWR)
  • 2017: Mudar Alhaggi: Barsach – Regie: Erik Altorfer (Hörspiel – Deutschlandradio Kultur)

Literatur

  • Wolzogen, Roman von Ulrich Voß, Verlag am Park/edition ost, Berlin 2015, 372 Seiten, ISBN 978-3-945187-24-1
  • Dass es nicht wahr ist, was ich weiß, Roman von Ulrich Voß, Buchvolkverlag, Zwickau 2018, 352 Seiten, ISBN 978-3-944581-15-6
  • Der Tod hat ein liebes Gesicht, Roman von Ulrich Voß, Buchvolkverlag, Zwickau 2023, 360 Seiten, ISBN 978-3-944581-23-1

Einzelnachweise

  1. Ulrich Seidler: Volksbühnenschauspieler Ulrich Voß ist gestorben. 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024. 
  2. Michael Wolf: Schauspieler Ulrich Voß gestorben. 17. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024 (deutsch). 
Normdaten (Person): GND: 1070916471 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 316388657 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Voß, Ulrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 8. Juni 1938
GEBURTSORT Rostock
STERBEDATUM 11. Januar 2024