Johann von Hoffinger

Johann Baptist Georg Karl Julius Hoffinger, seit 1840 Ritter von Hoffinger, (häufig auch Johann Baptist von Hoffinger; * 30. Juli 1825 in Wien; † 7. April 1879 ebenda) war ein österreichischer Publizist.

Leben und Bedeutung

Johann von Hoffinger war der Sohn des 1840 geadelten Regierungsrates Karl Konstantin Hoffinger. Er wurde im Benediktinerstift Kremsmünster erzogen und studierte anschließend an der Universität Wien, wo er 1845 zum Dr. phil. und 1859 zum Dr. jur. promovierte. Seit 1847 befand er sich im Staatsdienst, wo er es im Polizeiministerium bis zum Ministerialsekretär brachte.

1851 heiratete er seine Cousine Anna, die nach dem Tod ihres Vaters Johann Baptist Hoffmann 1856 das Schloss und die Herrschaft Altmannsdorf bei Wien erbte. Damit war Johann von Hoffinger nun Schlossherr und betätigte sich in dieser Eigenschaft als Wohltäter für die arme Bevölkerung Altmannsdorfs, spendete für die Pfarrkirche St. Oswald und stellte ein zur Herrschaft gehörendes Bauernhaus als Schulgebäude zur Verfügung. Hoffinger wohnte nur im Sommer in Schloss Altmannsdorf, die übrige Zeit bewohnte er eine Stadtwohnung auf der Freyung 6. Die Ehe mit seiner Cousine wurde als unglücklich bezeichnet.

Nach seinem Tod wurde Hoffinger auf dem Altmannsdorfer Friedhof bestattet. 1892 wurde die Hoffingergasse in Wien-Meidling nach ihm benannt. Seine Witwe verkaufte Schloss Altmannsdorf 1899.

Bedeutung

Seit 1848 war Hoffinger auch publizistisch tätig. Von 1860 bis 1864 gab er die Allgemeine Literaturzeitung heraus. Er war Anhänger von Anton Günther, der großen Einfluss unter den Katholiken Wiens ausübte. In diesem Sinne setzte sich Hoffinger vehement für katholische Literatur und Wissenschaft ein. Er verfasste insgesamt 660 Aufsätze, darunter Loyalität zur Kirche (1852), Die Stellung der Katholiken zur Literatur (1853), Zur Wahrung der Ehre (1861) oder Die Arbeiterfrage in Österreich (1871). Außerdem erschienen 1865 bis 1869 seine patriotischen Nachrufe in der Österreichischen Ehrenhalle und bis zu seinem Tode arbeitete er an Helferts Österreichischer Geschichte für das Volk mit.

Hoffinger wurde als „feinsinniger Dichter und Schöngeist“ beschrieben und dessen Treue zur katholischen Kirche hervorgehoben.

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Hoffinger, Johann Baptist Georg Ritter von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 479 f. (Digitalisat).
  • Hoffinger Johann Bapt.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 376.
  • Peter Haldovsky: Altmannsdorf Bd. 2. Wien 1989.
  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien Bd. 3. Kremayr & Scheriau, Wien 1994.
Wikisource: Johann Baptist von Hoffinger – Quellen und Volltexte
Normdaten (Person): GND: 116936010 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 40142748 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Hoffinger, Johann von
ALTERNATIVNAMEN Hoffinger, Johann Baptist Georg Karl Julius Ritter von (vollständiger Name); Hoffinger, Johann Baptist Georg Karl Julius; Hoffinger, Johann Baptist von
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Publizist
GEBURTSDATUM 30. Juli 1825
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 7. April 1879
STERBEORT Wien